Stadtteilschule Niendorf, 2017
HATLANTIS
Ein immersives Theaterprojekt
Fragestellung
Hört uns jemand, wenn wir Hilfe brauchen? Wie reagieren die Menschen auf uns? Wo ist der Ausgang aus dem kollektiven Untergang? Naht Rettung, wenn wir uns zusammenraufen?
Prozess
S.O.S. – MayDay – Come! Quickly!
Hatlantis zeichnet in Anlehnung an die versunkene Stadt Atlantis eine düstere Zukunftsvision. Seit Milleniumswechsel lebt das Volk der „Hatlanti“ kollektiv in reiner Idylle unter der Elbe ein erfülltes Leben, bis sie erfahren, dass sie ihr 17. Lebensjahr nicht vollenden werden. Im letzten Moment wenden sie sich an ihr Publikum, die Stadtbevölkerung der Oberwelt, in der Hoffnung auf Abwendung des tragischen Endes. Die Hatlanti ringen nach einem gemeinsam zu entwerfenden Ausweg aus der Misere.
Ergebnis
Die Schüler*innen performen an zwei unterschiedlichen Orten, zunächst im Publikumsraum der Schulaula, dann in einem temporären Containerdorf im Hafen. Die Besucher*innen sind aufgefordert, verschiedenen Akteur*innen in unterschiedlichste, separate Räume zu folgen, Notunterkünften ähnlich.
Sie werden vor Ort Zeugen seltsamer Rituale. Verstörende Situationen fordern zum Handeln heraus, Fragen erfordern Lösungen, die entweder den nächsten Raum eröffnen oder den Zugang verwehren. Die große Stärke ist die Authentizität und Glaubwürdigkeit, mit der die Hatlanti die Verzweiflung und Bessenheit des dem Untergang geweihtem Volk spielen. Die Herausforderung für die Performer*innen, sich immer wieder neu auf die nicht einzuschätzenden Reaktionen des Publikums einzulassen, fordert ein hohes Maß an Beobachtungsgabe und Flexibilität und beeinflusst immer wieder aufs Neue den Ausgang der Geschichte.