Stadtteilschule Horn, 2017
Horniversum
Schüler*innen verpassen ihrer Schule einen neuen Look
Fragestellung
Wofür steht unsere Schule und wie machen wir den Geist unserer Schule sichtbar?
Unsere Schule ist frisch renoviert, sieht aber aus wie ein Gefängnis oder Altersheim. Bei der Renovierung wurde offenbar mehr auf die Abwaschbarkeit der Wände als auf eine lebenswerte Raumgestaltung geachtet. Wie können wir das ändern?
Prozess
Ziel des Projektes ist es, mit der Beteiligung der Schüler*innen eine Raumatmosphäre zu schaffen, die sich positiv auf alle hier Lehrenden und Lernenden auswirkt.
600 qm Wandflächen werden von Schüler*innen gestaltet. Das Projekt wird in 4 Bauabschnitten mit verschiedenen Kooperationspartnern umgesetzt. Die Teilnahme ist für Schüler*innen ab Jahrgang 7 und freiwillig. Für die außerordentlichen Projekttage werden sie von Unterricht befreit. Für jeden Bauabschnitt analysieren Schüler*innen den Ist-Zustand, entwickeln in Zusammenarbeit mit Expert*innen (Künstler*innen und Architekt*innen) eigene Gestaltungsvorschläge, präsentieren diese den Gremien der Schulöffentlichkeit und setzen die Entwürfe schließlich selbst um.
Ergebnis
Aus Fluren werden Aufenthalts- und Arbeitsräume: Schüler*innen der Schülerfirma erarbeiten gemeinsam mit dem Künstler Jonas Kolenc ein neues Raumkonzept für die Musikflure. Es entsteht ein Prototyp einer schiffförmigen Sitzbank. Schüler*innen übernachten in der Schule, um die hölzernen Sitzschiffe in Serie zu produzieren. Die Bänke werden in Kombination mit einem Wandbild Teil eines Seestücks, das Reiseassoziationen eröffnet und die perfekte Atmosphäre schafft, in der Kinder ihre Instrumente üben. Durch die neuen Bänke wird der Flur als Differenzierungsraum genutzt, der Klassenraum dehnt sich bei Bedarf aus.
WandelHallenWandel: In einer außerordentlichen Projektwoche konzipiert eine jahrgangsübergreifende Gruppe von Schüler*innen gemeinsam mit dem Architekten Yilmaz Kocarslan die Neugestaltung des Eingangsbereichs und verwirklicht die Gestaltung in den Ferien.
Aus den tristen Vorhallen der Fachräume für Biologie, Chemie und Physik werden der "Ozean des Lebens", "Die Straße der Chemie" und das "Horniversum". Schüler*innen gestalten hierfür ebenfalls in Detailarbeit hunderte Quadratmeter Wandfläche in Zusammenarbeit mit dem Architekten Yilmaz Kocarslan und verbringen ihre Ferien in der Schule.
Auch die Vorräume der Sprach-Fachbereiche bekommen ein neues Gesicht. Gemeinsam mit dem Künstlerkollektiv HÜXL verwandeln die Schüler*innen den Flur mit einer einzigartigen Collagetechnik in eine Durchgangsgalerie.
Schulbau Hamburg wird auf das Projekt aufmerksam und sieht, wie lohnend es ist, bei der Schulrenovierung die Schüler*innen einzubeziehen.