Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg, 2013
1000 Kisten
eine interkulturelle, partizipative Grossbaustelle
Fragestellung
In Cordoba im 13. Jahrhundert erlaubte es die Toleranz der maurischen Herrscher, dass sich die Weltreligionen an der Universität im gegenseitigen Austausch weiterentwickelten. Jede Gruppe hatte eigene Stadtviertel, in denen sie ihre Bräuche frei ausübte. Unter den Mauren erlebte Südspanien eine einzigartige Blüte in Wirtschaft und Kultur. Wie kann auch heute die Vielfalt einer gemeinsamen Stadt zu einem produktiven und lebendigen Ganzen werden?
Prozess
Den Schüler*innen standen 1000 Kartons zur Verfügung, aus denen sie Selbstportrait-Installationen herstellten, mit dem Thema: „Was macht mich aus? Und welche Rolle spielt dabei mein familiärer oder religiöser Hintergrund? Spielt er überhaupt eine Rolle?“ Der Einsatz von Gestaltungstechniken war dabei sehr frei. Aus den vielen individuellen Portraits entstand dann – gemeinsam ausgehandelt – ein Gemeinschaftsbauwerk.
Ergebnis
Die Jugendlichen entschieden sich für ein Labyrinth mit vielen kleinen Gassen mit einem großen Marktplatz in der Mitte. Die Stadt bildete gleichzeitig ein Ausstellungssystem, in das alle künstlerischen Selbstdarstellungen integriert waren, darunter eine „Islam-Box“, eine Klagemauer für den Fußball-Club Fenerbahce Istanbul oder ein Schrein für Christiano Ronaldo.
Das Projekt gewann den ersten Preis bei Deutschlands größtem interkulturellen Schulwettbewerb, dem Trialog der Kulturen.